Es handelt sich bei dem Fundstück um ein Petschaft, ein kleiner Bronze-Stempel, mit dem vornehme Leute früher ihre Briefe versiegelten. Damit waren Briefe dagegen abgesichert, unbefugt geöffnet zu werden. Gleichzeitig verrät dieser Stempel-abdruck dem Empfänger den Absender des Briefes. Hier im Ort mit seiner Segelschiffs-Tradition muss man davon ausgehen, dass dieses Petschaft einmal einem Kapitän gehörte. Die Buchstaben F und I sind sicher die Initialen des früheren Besitzers, also die Anfangsbuchstaben seines Namens. Das Herz und die Palmwedel sind christliche Symbole, die man auch auf alten Grabsteinen finden kann. Und die Fahne spricht für die Seefahrt, denn jedes Schiff muss eine Fahne führen.
Aber damit waren noch nicht alle Rätsel gelöst. Wie alt war dieses Siegel? Da half eine Seite im Internet weiter http://petschaften-archiv.de/
Hier werden zahlreiche Petschaften gezeigt, und die meisten sind datiert.
Das Petschaft hat einen Griff mit Löchern, und diese Form ist vor allem zwischen 1800 und 1850 einzuordnen. In dieser Zeit waren unsere Häfen noch bedeutende Segelschiff-Häfen und im Ort lebten die dazu gehörigen Seeleute und eben auch die Kapitäne. Als der Besitzer dieses Petschafts starb, konnte damit niemand noch etwas anfangen, weil ja die Buchstaben drauf waren. Und für einen Verkauf war es zu klein. Also wanderte es zusammen mit anderen Objekten beim Entrümpeln in den Müll, der damals noch nicht in Tonnen entsorgt wurde, sondern einfach irgendwo in ein Loch gekippt wurde.
Aber für unseren Finder war es ein Leben lang eine Erinnerung an seine neue vorläufige Heimat, ein Sielhafen war für Kinder sicher etwas ganz Besonderes. Und jetzt ist es ein Bodenfund mit Geschichte für unseren früheren Segelschiff-Hafen. Er wurde beim Archäologischen Dienst in Aurich als Bodenfund registriert und hat jetzt einen markanten Platz in unserem Museum erhalten, weil er ein Andenken an die Segelschiff-Zeit ist und ein Andenken an die Jahre nach dem Krieg, wo viele hier eine neue Heimat gefunden haben.
Axel Heinze
Der Museumsverein Dornumersiel e.V. betreibt nicht nur das Zwei-Siele-Museum in Westeraccumersiel, sondern bietet seinen Mitgliedern auch regelmäßig die Möglichkeit, Museen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zu erkunden und kennenzulernen.
Diesmal hatten wir die Möglichkeit zu einem Besuch des Bunkermuseum in Emden, das im letzten Jahr wieder eröffnet worden war. Durch großzügiges Sponsoring mussten unsere Mitglieder keinen Eintritt zahlen. Die Führung war hochinteressant und vermittelte einen starken Eindruck, was Krieg für die Menschen bedeutet.
Zum Mittagessen ging es dann zum Ratsdelft auf das Museums Feuerschiff "Deutsche Bucht". Zum Abschluss stand noch ein Besuch bei den "Freunden der Seefahrt e.V." an , wo die Möglichkeit bestand, die Ausstellung zu besichtigen und bei einer Tasse Tee die Eindrücke zu verarbeiten.
FÜHRUNGEN
Wir veranstalten regelmäßig Museumsführungen!
EINTRITTSPREISE
Erwachsene 4,00 Euro
Kinder bis 16 Jahre und Vereinsmitglieder frei.
BLOGBEITRÄGE
Das Zwei-Siele-Museum in einem historischen Deichhaus
Ein neuer Blickfang für das Museum
Beispiele von Warftenabgrabungen
Johann de Bloom
Bedeutender Zugewinn
"Wir sind nochmal davongekommen!"
Kirchen rund um die Accumer Ee
Theorie über die Entwicklung der Marschenlandschaft
Die Restauratorin im Zwei-Siele-Museum
Denkmalschutz contra Naturschutz?
ÖFFNUNGSZEITEN
Von April bis Oktober
Dienstag bis Sonntag
14.00 - 17.00 Uhr
SCHULEN IM MUSEUM
Unter dem Thema "Sielhafenorte früher und heute" können Schüler die Entwicklung eines regionalen Ortstypus erkunden.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte über das Kontaktformular
RADTOUREN
Wir bieten regelmäßig Radtouren rund um die westliche und östliche Dornumer Bucht an.