Rekonstruiertes Stickmustertuch
Christliche Seefahrt
Das Stickmustertuch von 1764 Rhauderfehn
Das dargestellte Schiff ist ein großes, seegängiges Schiff in vollem Schmuck der Flaggen mit der Mannschaft in den Masten in Parade-Position. Hier wird eine glückliche Heimkehr von erfolgreicher Fahrt illustriert.
Im 17. Jhdt. gab es erste Kapitäne in Ostfriesland, die auf eigenen Schiffen und auf eigene Rechnung die Meere durchfuhren. Erfolg und Scheitern lagen nahe beieinander. Das Tuch gibt ein anrührendes Zeugnis vom tiefen Glauben an die Kraft der christlichen Symbolik als Fürbitte einer glücklichen Heimkehr des Schiffes und seiner Mannschaft und nicht zuletzt der damit verbundenen wirtschaftlichen Existenz.
Glaube – Liebe – Hoffnung, dieses christliche Lebensfundament findet sich symbolisch in der Abbildung des Schiffsankers wieder.
Der Anker ist gleichwohl Symbol für Heimat und den schützenden Hafen und Symbol für Hoffnung und Zuversicht. Die kreuzförmige Ankerform ist – als Variante des Kreuzes – auch Sinnbild für den Tod Jesu Christi am Kreuz, aus dem für Christen Hoffnung auf Vollendung des irdischen Lebens und die Auferstehung erwächst.
Auch die abgebildeten Herzen sind Symbole für Glaube – Liebe – Hoffnung.
Adam und Eva stehen für den Sündenfall und den Verlust des Paradieses.
Josua und Kaleb sind Figuren aus dem Alten Testament. Sie bringen eine Riesentrauben aus dem gelobten Land Kanaan. Die Traube war zunächst Sinnbild des Reichtums und des Überflusses, wurde im Mittelalter außerdem zum Symbol des Erlösers am Kreuz.
Als ein Symbol für Jesus Christus gehört der Pelikan zur christlichen Ikonographie. Nach einem frühchristlichen Tierkompendium öffnet sich der Pelikan mit dem Schnabel die eigene Brust, lässt sein Blut auf seine toten Jungen tropfen und holt sie so wieder ins Leben zurück.
Die Krone ist ein Ewigkeitssymbol, auch „Krone des ewigen Lebens“.
Vögel gelten grundsätzlich als Mittler zwischen Himmel und Erde, als Verkörperung der Seele. Schon im frühen Christentum können Vögel als Symbole der geretteten Seelen stehen. Es gibt Darstellungen von Maria mit dem Kind, auf denen Jesus einen Vogel hält.
Blumen sind christliche Symbole für ein verbliebenes Stück Paradies, für Fest und ewigen Frühling, sowie Schmuck der Unschuld und ein verbliebenes Stück des Paradieses. Die hier dargestellten Tulpen in den unteren Ecken waren zu der Zeit sehr kostbar und symbolisieren dadurch zusätzlich Wohlstand.
Mit Blumen oder Früchten gefüllte Körbe stehen für Fruchtbarkeit, Überfluss, Gesundheit und Glück.
Die Nelkenvase ist ein Glückssymbol.
Informationen zusammengetragen aus
www.erzbistum-koeln.de/downloads und Permin of Copenhagen – Danish Art Needlework

Es gelang das Stickmuster dieses einzigartigen Tuches zu rekonstruieren und verfügbar zu machen. In einer kleinen Sonderausstellung wird das Original zusammen mit seiner Rekonstruktion und einer detaillierten Erläuterung der Symbolik vom 29. September bis zum 2. November (Di – So: 14 – 17 Uhr) im Museum gezeigt.
Das Stickmustertuch von 1764 im Zwei-Siele-Museum Westeraccumersiel ist im Original auf sehr feinem Leinen mit ca. 16 Fäden pro Zentimeter mit Seidengarn in 6 Farben gestickt.
Die vorliegende Replik wurde auf 12,6er Leinen mit zweifädigem Baumwollgarn in 6 Farben gestickt.
Sie können das Stickmustertuch von 1764 nacharbeiten!
Ein komplettes Stick-Set können Sie zum Preis von 79,- € incl. Porto und Verpackung bestellen.
Das Set besteht aus Stickvorlagen, Stickleinen, Stickgarn, Sticknadel und Stickanleitung.
Bitte senden Sie einfach eine Mail an merklappen@gmx.de











